April im Juli

Heute war ein Tag, an dem ich mich frage, ob wir Juli haben oder uns noch im April befinden. Es war den ganzen Tag sehr wechselhaft, mal kräftige Schauer, dann kam die Sonne wieder kurz durch, und zwischendurch grummelte es auch ganz kurz. Die Temperaturen waren drinnen wie draußen ziemlich identisch, tagsüber so um die 20 °.
Bei solchen Wetterbedingungen mag ich nicht gerne im Garten arbeiten, denn nach kurzer Zeit sind die Griffe der Arbeitsgeräte nass und schmierig und lassen sich nicht mehr gut halten. Außerdem lässt das ständige "rein und raus", damit man nicht völlig durchnässt wird, kein effektives Arbeiten zu.
So blieb dann nur ein entspannter Gang durch die Beete, um wenigsten zu sehen, was es so neues gab.
Mag manchem ja seltsam vorkommen, denn was soll es im Garten von einem zum anderen Tag schon neues geben?
Aber ein geschultes und liebevoll-neugieriges Auge entdeckt jeden Tag kleine Veränderungen, sowohl erfreuliche, wie auch ärgerliche.

Zu den ärgerlichen gehören die erneuten Fraßspuren am frisch gepflanzten Farn von Schnecken, zu den erfreulichen die Entdeckung, dass der von einer Gartenfreundin im letzten Herbst geschenkt bekommene kleine Phlox-Ableger "Le Mahdi", der nur zögerlich Fuß fassen wollte, doch tapfer eine dunkle Blüte zeigt!
Und auch das Schleierkraut, ca. der fünfte Versuch, scheint in diesem Jahr endlich den Fraßattacken der Schnecken entwachsen zu sein und sich dem Blühstadium zu nähern.