Sonntag, 9. März 2014

Bau unseres Hochbeetes

Da wir im letzten Sommer einige Wege neu gepflastert haben, stapelten sich die alten entfernten Waschbetonplatten nun in der "Rumpelecke" im Garten und warteten auf irgendeine sinnvolle Verwendung, denn irgendwie trennen wir uns immer ungern von Dingen, die man evtl. noch weiter verwenden könnte, wenn man nur eine gute Idee hätte.

Die "gute Idee" ließ allerdings auf sich warten, denn die Dinger sind ja verdammt schwer, inzwischen wissen wir, dass eine 50cmx50cm Platte 38 kg wiegt, sowas schleppt man ja nun nicht einfach nur so zum Spaß durch die Gegend!

Der Wunsch nach einem Hochbeet spukte allerdings schon länger in meinem Kopf herum, mein GG war weniger davon angetan, da er diesbezüglich allerlei Arbeitsaufwand auf sich zukommen sah und sicher auch einiges an Kosten.

Zu Weihnachten dachte ich dann, schon mal ein wenig das Terrain zu sondieren und schenkte ihm deshalb zwei informative Bücher über Anlage und Bepflanzung von Hochbeeten. Darin waren wohl so ziemlich alle Möglichkeiten, wie man ein Hochbeet mehr oder weniger aufwändig bauen kann, aufgeführt. So richtig große Begeisterung rief mein Geschenk allerdings nicht hervor.

Von einem unserer Söhne, der den Wunsch nach einem Hochbeet kannte und wohl auch selber neugierig ist, wie das dann mal so funktionieren wird, bekamen wir auch noch einen finanziellen Zuschuss für Erde und was sonst noch so nötig sein könnte und die Zusage, bei körperlich zu schweren Arbeiten auch mit anzupacken, denn schließlich sind wir ja schon im einigermaßen vorgerücktem Alter.

GG merkte dann so langsam, dass wohl doch kein Weg an diesem Projekt vorbei führen würde und wir beratschlagten, wie groß, wohin und aus welchem Material das Teil entstehen soll. Irgendwann kam dann der Gedanke, ob es möglich sei, die nutzlos rumliegenden Waschbetonplatten zu verwerten. Ich hatte mir ja vorgestellt, die einfach irgendwie zu vermauern oder in eine art T-förmiges Flacheisen zu schrauben, stieß damit aber auf keine große Gegenliebe.

Mein findiger GG, der ja auch immer gerne alles sehr genau und "für die Ewigkeit" baut, kam dann auf den Gedanken, in jede Waschbetonplatte jeweils zwei Löcher zu bohren,und dann jeweils 2 Platten mittels eingefügter Metallstifte zu verbinden.
Mit genauem Messen und Bohren gelang das auch und hält gut. Allerdings musste der letzte cm mit einem Vorschlaghammer fest zusammengeschlagen werden, damit keine Lücken zwischen beiden Platten blieben.

Nachdem wir 4 Platten zu 2 Blöcken zusammen gefügt hatten, probierten wir dann aus, wie wir diese am besten im Boden befestigten. Es ging so ähnlich wie man Kantsteine setzt. Eine schmale Rinne graben, unten Sand hinein und dann den Block möglichs senkrecht hineingleiten lassen. Das hört sich allerdings leichter an als es ist, denn immerhin wiegt so ein Block 78 kg und lässt sich nicht so ganz einfach dirigieren. Aber mit Geduld und Spucke und im eingespielten Team bekamen wir beide es dann auch hin. Das Ausrichten, dass die Konstruktion auch waage- und lotrecht steht, erforderte die meiste Zeit und einiges an Unterfütterung oder wieder Entfernen von zuviel Sand drunter.
Jedenfalls hatten wir nach einigen Stunden dann zwei Blöcke sowohl zusammen gefügt als auch eingebuddelt und kippsicher festgestampft. Da wir für das Projekt zwei Wochen veranschlagt hatten, haben wir es auch erst einmal dabei belassen, denn wenn man um die siebzig ist, merkt man diese schweren Arbeiten dann doch und sollte es nicht übertreiben. So sah das Ergebnis vorerst aus:



In den nächsten Tagen verarbeiteten wir so nach und nach alle erforderlichen Blöcke auf die gleiche Weise, wobei auch Missgeschicke wie das Wegbrechen eines schon schön ausgerichteten Teiles, was das neue Anlegen des Fundamentgrabens erforderlich machte, zu verdauen waren. Zwischendurch haben wir dann auch noch den größten Teil des Mutterbodens außerhalb des Hochbeet-Areals aufgeschichtet, damit wir ihn nicht später über die 80 cm hohe Beetbrüstung schaufeln müssten.
Erstaunlicherweise schafften wir aber mehr an einem Tag als wir veranschlagt hatten, und so stand dann nach einer Woche der gesamte Rahmen. Bei den letzten drei Segmenten half dann unser Sohn mit, da es mir da zu knifflig wurde wegen des enger werden Platzes. Aber die beiden Herren bekamen auch diese Schwierigkeit in den Griff, auch wenn trotz mehrfachen Messens dann am Schluss die letze Platte doch ca. 1 cm überstand. Aber wen störte das letzten endes? Schließlich wollten wir kein "Unesco Weltkulturerbe" errichten.



So sah unser "Bauwerk" dann fürs erst aus. GG hat die Fugen, wenn sie ein wenig größer waren, denn diese Platten sind ja nicht total gerade an den Kanten, vorsichtshalber noch mit Mörtel verschmiert.
Danach wurde alles noch einmal ringsum und einmal beide Längsseiten miteinander mit Flacheisen verschraubt, um das Ganze noch standfester und kippsicherer zu machen.

Danach wurde der gesamte Boden mit Hasendraht ausgelegt, damit keine Wühlmäuse u.ä. Zugang von unten haben. Als erste Schicht kam dann allerlei zerbrochener Steinschutt hinein.

Danach dann grober Baum- und Strauchschnitt und darauf dann noch feinerer Staudenschnitt, Laub usw., alles was verrotten wird auf Dauer.



Zwischendurch haben wir noch ein wenig Wasser drauf gegossen, damit alles noch etwas miteinander versackte und ganz zum Schluss dann den vorher entfernten Mutterboden wieder draufgeschaufelt. Im Moment ruht das Ganze erst einmal und soll noch ein wenig absacken. Demnächst werden wir noch etwas von unserem Kompost drauf packen und den Rest mit dazu gekaufter Erde auffüllen. Und dann wird es wohl auch so weit sein, dass wir mit dem Pflanzen beginnen können. Dann werden weitere Bilder folgen.
Und so ging es dann weiter:
diese dazu gekaufte Muttererde musste per Schubkarre zum Hochbeet gekarrt werden und dort eingeschaufelt werden, da ein "reinkippen" wegen der Höhe nicht möglich war. Das waren schon etliche Karren!






So sah das Hochbeet dann  bepflanzt aus


Inzwischen ist auch GG, der erst so skeptisch war, schon richtig angetan von unserem Bauwerk, vor allem, da die Nachbarn auch schon regen Anteil an dieser Konstruktion zeigten und wir die einzigen sind, die sich bisher ein Hochbeet gebaut haben.
Besonders geschmunzelt habe ich dann ein paar Monate später, als GG ganz von selber in puncto Hochbeet-Erweiterung aktiv wurde und aus den "halben" Platten dann noch eine Art Balkon an das Beet baute und dort Erdbeeren einsetzte. Die wachsen da natürlich wunderbar, denn die Steine speichern ja die Wärme gut, und pflücken kann man sie auf dieser Höhe auch ganz wunderbar!



Ich glaube, dieses Beet wird uns noch viel Freude machen
Ich finde, dass sich die alten gebrauchten Waschbetonplatten recht gut ins Gesamtbild des Garten einfügen. Außerdem hoffe ich, dass die ganze Konstruktion wirklich dauerhaft hält, da bin ich aber voller Zuversicht.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wow, dass sieht ja echt super aus. Da steckt sehr viel Arbeit und liebe drin und schweiß:-). Glückwunsch.

Christoph hat gesagt…

wow, also das Endergebnis kann sich ja echt sehen lassen! Und so mild wie das Wetter derzeit ist, beginnt die Garten-Saison heuer bestimmt früher :)