Sonntag, 10. August 2008

ein neues kleines Beet

Es gibt ja so Stellen im Garten, an denen man immer wieder herumgestaltet und trotzdem nach kurzer Zeit schon wieder unzufrieden mit dem Aussehen ist.
Genau so eine Fläche befindet sich bei mir unter einem Apfelbaum, neben dem dann auch noch ein Flieder steht. Es ist dort nach dem noch blattlosen Frühjahr recht schattig, und speziell in der Nähe Flieders auch noch recht trocken und der Boden ist eher fest dort.
Ich habe schon etliche Pflanzenversuche dort durch, meine letzte Maßnahme war die Bepflanzung mit Geranium macrorrhizum und Geranium x cantabrigiense 'Biokovo'. Gegen ihren Wuchs war nichts einzuwenden, anscheinend fühlen sie sich an diesem Standort wohl.

Aber mir war das ganze doch ein wenig zu eintönig, denn nach der relativ kurzen Blüte kam dann nichts mehr nach. Außerdem wirkten sie unmittalbar nach dem Blühen irgendwie erschöpft und hingen so schlapp rum, außerdem sahen die langen braunen Blütenstiele vom macrorrhizum mir zu unschön aus.

Hier kann man mal die Ausgangslage sehen:
ein dichter grüner Teppich, allerdings ein wenig eintönig.


und nach der Blüte sah es dann so aus:




Die ganze Beetkante an dieser Seite hatte ich mit Waldsteinia ternata eingefasst, anfangs sah das gut aus und war auch sehr praktisch. Besonders im Frühjahr gefiel es mir sehr gut, wenn der gesamte Wegesrand mit den kleinen gelben Blüten übersät war.

Diese Einfassung hatte auch den unbestreitbaren Vorteil, dass dort nichts anderes, also auch kein Unkraut, mehr wuchs. Doch mit der Zeit artete es dann doch in regelmäßig wiederkehrende Arbeit aus, diese Anpflanzung als "Kante" erkennbar zu erhalten und nicht das ganze angrenzende Beet mit Waldsteinia überwuchern zu lassen
Nachdem es sich in diesem Frühjahr so ergab, dass sich interessierte Abnehmer für die gesamte Masse dieser Pflanzen fanden, habe ich die Randbepflanzung geändert. Auf der gegenüberliegenden, sonnigeren Seite ist jetzt eine Gamander-Hecke entstanden, was mir sehr gut gefällt. Und auf dieser Seite mit dem schattigen Teil kam mir der Gedanke, ob es nicht evtl. eine gute Idee wäre, dieses ganze Beetchen ein wenig in die Höhe zu bringen und gleichzeitig mit Erde aufzufüllen und den vorderen Pflanzen dadurch bessere Bedingungen zu schaffen.
Da ich noch etliche Steine rumliegen hatte, griff ich diese Idee auf und fing einfach mal an.

Hier sieht man schon mal den jetzt leeren Rand. Den Teil nach der Kurve habe ich etwas abgetragen, so dass er mit dem Wegbelag ziemlich gleich liegt. Die dort bereits befindlichen Pflanzen haben sich inzwischen mehr nach vorne ausgebreitet, so dass kaum noch Erde sichtbar ist.

Dann habe ich einen kleinen Graben ausgehoben, die Erde gleich zur Niveau-Erhöhung benutzt, noch vorhandenen Bauschutt als Unterlage für die Steine genommen und dann die Steine so gelegt, dass es eine gefällige Form ergab und sich möglichst keine Lücken, aus denen die Erde ausschwemmen kann, bildeten.
Nach hinten zum Rest der Strochschnäbel, die ich unter dem Flieder belassen werde, fällt das Beet leicht ab, was aber sicher für die Bewässerung nicht ungünstig ist.
Nachdem ich dann alles nach einigen Versuchen zufriedenstellend zurecht gefummelt hatte, kam der angenehme Teil dieses Projektes: die neue Bepflanzung!

Ich hatte gerade auch einige neue Pflanzen gekauft und etliche von Gartenfreundinnen geschenkt bekommen, so dass das eine gute Gelegenheit war, diese gleich dort zu verwerten.
Es wachsen dort also in Zukunft zwei winterharte Fuchsien, Carex comans "frosted curls", Hosta "Emily Dickinson", Helleborus orientalis, Farne Polystichum setiferum 'Dahlem' (weicher Schildfarn) und Adiatum pedatum forma billingsiae (amerikanischer Frauenfaarn) Bergenien, Phuopsis stylosa (Scheinwaldmeister), Primeln, jap. Waldgras Hakonechloa macra 'Aureola', Akelei, Heucherella, Geranium phaeum 'Album', ein paar Perlpfötchen und zwei kleine Aruncus (Geissbart)und einige Saxifraga urbium (Porzellanblümchen), dazu noch ein paar Narzissen und Tulpen und ganz sicher ist noch einiges an Frühlingszwiebeln im Boden, das wird sich dann zeigen.


Ganz vorne am Weg ergaben sich durch die Form der Steine auch noch zwei kleine Pflanzstellen, an denen ein gelber Scheinmohn und Aurikeln ihren Platz bekamen.
Nun laufe ich jeden Tag zu meinem neuen Beet, um nachzuschauen, ob sich noch alle wohl fühlen und langsam anfangen, die Lücken zu schließen. Man ist ja irgendwie verrückt!




6 Kommentare:

Gudi hat gesagt…

Hallo WuBru!
Nun hab ich auch zu dir gefunden in der Bloggerwelt.

Das ist hübsch geworden. Geraniümer sind praktisch und bedecken schnell alles. Aber du hast recht. Es wirkt schnell monoton. Dass aber soviel verschiedene Pflanzen an die Stelle passen, hätte ich laut den Fotos nicht gedacht.

VLG Gudi

Wubru hat gesagt…

ja, ich gehöre zur fraktion der "dichtpflanzer". doch wie man sieht, ist im moment noch erde zu sehen, so dass ich rein gefühlsmäßig denke, dass es schon passen wird, es sei denn die hosta und die fuchsien werden sehr groß. schaun'mer mal!

Barbara hat gesagt…

Beim Durchlesen habe ich mir auch gedacht "das muss ja ein Riesenbeet sein mit all den vielen verschiedenen Pflanzen"! Und ich habe gleich nochmals den Titel dieses posts gelesen.Aber auf jeden Fall scheint es ein abwechslungsreiches und im Blühverhalten gestaffelt, schönes Beet zu werden. Nächsten Frühling wird man bestimmt keine Erde mehr sehen können und du für die grosse Arbeit belohnt werden. Ein ähnliches "Sorgenbeet" habe ich unter einer Birke im schattigen Bereich des Teichgartens. Da werde ich wohl auch mal alles herausnehmen und mit frischem Humus auffüllen müssen. Aber im Moment fehlt mir der Elan dazu....;-)!
Eine gute Woche und viele Grüsse,
Barbara

Anonym hat gesagt…

Hallo Wubru,
habe gerade Deinen Blog entdeckt. Und da ich schon von der Gartenreise zu Monarda weiß, dass Du wunderbar schreiben kannst, habe ich nicht nur das neue Beet bewundert, sondern auch die Texte gelesen.

War super unterhaltsam!
Viele liebe Grüße
Kaninchen

Anonym hat gesagt…

Das sieht viel besser aus als vorher, besonders den Steinrand finde ich ist ein echter Hingucker.
Die Hostas werden dir allerdings in 2-3 Jahren über die anderen Pflanzen wachsen, haben sie bei mir gemacht und einen Teil der pflanzen habe ich dann umgesetzt.
Alles in allem ein toller Blog.

Henny hat gesagt…

Wir Dichtpflanzer haben den großen Vorteil, dass das Unkraut oft vergeblich nach einem freien Plätzchen sucht.
Ich freu mich schon auf den Anblick des Beetes im nächsten Jahr!
lg henny